Nach drei Wochen und 1000km von West nach Ost auf Kuba kann ich nun mehrere Dinge sagen:

Erstens es war schön und definitiv eine Erfahrung. Ich habe vieles auf Kuba gesehen, was ich vorher nicht kannte und der Karibikfaktor hat auch was.

Havana, Oldtimer


Aber (zweitens) leben die Menschen hier nicht gut. Und nicht alle sind glücklich und zufrieden in ihrer Armut, wie einem schnell mal von offiziellen Stellen weiß gemacht wird. Die Probleme des Landes sind enorm und die Gesellschaft wird nur durch das Militär an einer neuen Revolution gehindert.

Die Menschen auf Kuba haben fast nichts und bekommen oft noch nicht einmal das Minimum. Eine Chance auf Änderung haben sie nicht und demzufolge sehen sie die reichen Touristen auch sehr zwiespältig. Das hat meine Augen auch für weitere Reisen in Dritteweltländer und Südamerika geöffnet. Ich verstehe jetzt besser, wie man uns als Europäer sieht.

Che Guevara

 

Weiterhin:

  • Das Land ist echt schön, die Leute sehr nett!

  • die hygienischen Bedingungen sind eine Katastrophe. Toiletten haben oft keine Spülung und sowieso kein Papier... selten fließend Wasser... Naja, was rege ich mich auf... das Land ist arm, aber man sollte es vorher wissen. In jedem Fall sollte man auch genug Desinfektionsmittel mitnehmen!
  • Kuba ist und bleibt ein Mythos. Die kubanische Revolution ist allgegenwärtig. Man sieht Dinge, die seit den 50er Jahren nicht mehr verändert wurden. Die Armut und die Baufälligkeit sind enorm. Man kommt sich immer vor wie ein Besucher in einem Museum der 50er Jahre - mit dem Unterschied, dass hier reale Menschen leben und sich auch dementsprechend manchmal wie im Zoo ausgestellt vorkommen. Das war nicht immer schön und man selbst fühlt sich dabei auch nicht gut.

    Viva Cuba Libre - Grafiti 

  • Man sieht durchaus auch (für uns) exotische Tiere wie Kolibris, Sumpfgebiete mit Krokodilen usw.

  • Die von mir wahrgenommene Geschichte Kubas ist hauptsächlich auf die Revolution und Fidel Castro und Che Guevara konzentriert.

  • Das besseres Essen fand ich immer in den Casa Particulares, nie in den Restaurants und Hotels.

  • Das typische Essen ist cubanischer Reis mit schwarzen Bohnen: Congri

 

Reisen als alleinstehende Frau auf Kuba

Zum Abschluss meines Berichtes noch ein paar Sätze zu den kubanischen Männern. Ist man auf der Suche, wird man hier sehr schnell froh. Ist man es nicht, so ist es manchmal nicht ganz so einfach :-)
Als Frau wird man sehr oft von den Kubanern angesprochen. Sie pfeifen oft hinter Frauen her und rufen Komplimente zu. Das sollte einen als deutsche Frau nicht so sehr stören. Es ist nicht bös gemeint und eher Ausdruck der Lebensart. Man darf auch nicht vergessen, dass die Heirat mit einer Europäerin die einzig legale Chance ist, der Misere zu entkommen.

Frau am Strand Kuba

Ist eine Frau in Begleitung eines Mannes, geschieht dies übrigens nicht! Trotzdem ist Kuba sehr sicher. Übergriffe auf Touristen werden so hart geandet, dass sie praktisch nicht vorkommen! Die Geheimpolizei und die Polizei sind omnipräsent.

Ich denke, bis zu meinem nächsten Kubaurlaub werden noch 1-2 Jahre vergehen, aber ich möchte definitiv zurück!

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