Die Region um Viareggio und vor allem nördlich bis weit hinter Pietrasanta heißt Versiglia. Eine der schönsten Regionen der Nordtoskana. Geht man vor hier in die apuanischen Alpen, in Richtung der Berge, beginnt die Region der Garfagnana als Teil der Alpi Apuani.
Hier findet man Berge, die eine erstaunliche, alpenähnliche Höhe haben und somit auch ein komplett anderes Klima sowie andere Vegetation mit sich bringen.Es ist eine feuchte und bergige Region, durch die der Fluss Serchio fließt. Die Menschen hier, sind rauer und eher typische Bergbewohner, die kalte und lange Winter gewohnt sind.
Heute gibt es hier etwas Tourismus, was aufgrund der wunderbaren Landschaft kein Wunder ist ist. In den Bergen gibt es so genannte Refugio (vergleichbar den Hütten in den Alpen), wo man als Wanderer auch eine Nacht verbringen kann.
Marmorberge der Garfagnana - hier kommt der weltweit bekannte (und vermutlich beste) Marmor Cararas her.
Das weiße ist wohlgemeint kein Schnee, wie viele Touristen anfangs denken!
Die Ponte del Diavolo (bzw: Ponte del Madelena) - romanische Baukunst in hoher Güte. Seit Jahrhunderten ein Kleinod, in der Nähe Luccas.
Fotos aus der Garfagnana
Informationen von Wikipedia: Grafagnana
Isola Santa
Einer der schönsten Orte der Garfagnana ist Isola Santa, wo man mittlerweile auch Zimmer mieten kann. Direkt am Wasser. An vielen Tagen hat man den ganzen See für sich :-)
Bis 2002 lebte dort noch der letzte Bewohner der ursprünglichen Gemeinde mit seinem Hund. Das Kirchendach war längst eingefallen und das Leben sicherlich mühsam, da ja alles in Hanglage ist. Durch ein Restaurtionsprojekt wurde der Großteil der Häuser für sanften Tourismus nutzbar gemacht. Das ursprünglich , sehr saubere Bergwasser in seiner tollen grünen Farbe wirkt seitdem allerdings nicht mehr ganz so schön. Es ist meiner Meinung nach aber immer noch sehr gut!
Isola Santa vor der kompletten Restaurierung
Die abgelegene Stadt Careggine ist klein und wirklich ab vom Schuss. In der einzigen Bar kann man auch nach einem Mittagessen oder Abendessen fragen, was im Hinterraum (ich hatte den Eindruck, dass es das Wohnzimmer ist!) serviert wird.
Für sehr wenig Geld erlebte ich dort eines meiner besten Erlebnisse in Italien überhaupt. Wir gingen zum Essen in die Bar, und wurden mit den Worten "da seid ihr ja endlich" begrüßt. Ein Auto von anderen Dorfeinwohnern fuhr morgens hinter uns und früher oder später landet vermutlich jeder in dieser Bar. Wir aßen dann wie alle anderen im Wohnzimmer und uns wurde sehr gut aufgefahren. Sehr leckere Hausmannskost. Die Chefin ist eine sehr herzliche Frau. Ihr Mann kam dann an den Tisch und erzählte uns, dass er damals, als Seemann jemanden aus der Bucht Napolis vor dem Ertrinken rettete rettete und vom Präsidenten persönlich einen Orden bekam.
Später kam die Tochter und erzählte fast kaum hörbar, dass ihr Vater, damals, in der Bucht von Napoli jemanden rettet und dann vom Präsidenten einen Orden bekam... Die Chefin erzählte es beim abschließenden Kräuterschnaps aus eigener Produktion dann, dass ihr Mann mal Seemann war und in der Bucht von Napoli... ;-)
Ach, gehen Sie selbst hin... es lohnt sich :-)
Fotos aus der Garfagnana und den Alpe Apuane
Die folgenden Fotos entstanden vor der Restaurierung von Isola Santa. Es wurde zwar alles sehr originalgetreu restauriert, doch der Anblick der 2003 eingestürzten Kirche, hat für mich immer noch etwas wehmütiges. Zu dieser Zeit lebte nur noch ein Mann mit seinem Hund in dem Dorf. Als dieser dann starb begann eine Restaurierung der Häuser, welche für "sanften Tourismus" ausgebaut wurden. Selbst wenn man dort nicht Urlaub macht, lohnt sich der Besuch, dieses wunderschönen Dorfes, tief in den apuanischen Alpen.